Am 14. Juni dieses Jahres findet nach 28 Jahren notwendigerweise wieder ein Frauen*streik statt. Unter dem Motto «Wenn Frau will, steht alles still» streikte bereits 1991 rund eine halbe Million Frauen*, wobei dringliche Forderungen aufs Parkett kamen. Nicht zuletzt hinterfragten die Frauen* mit dieser Aktion jedoch auch herkömmliche Vorstellungen vom Streiken an sich, indem sie in Tradition feministischer Kritik von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgingen. So streikten nicht nur Arbeitnehmerinnen, sondern auch Hausfrauen, Mütter oder Ehefrauen. Am 14. Juni dieses Jahres soll ein gleiches Zeichen gesetzt werden.

Seither hat sich durch das Gleichstellungsgesetz die Situation fragmentarisch verbessert, jedoch gibt es noch etliche Aspekte, in denen eine absolute Gleichberechtigung noch in weiter Ferne liegt. Die Löhne und Renten von Frauen* sind immer noch tiefer. Teilzeitarbeit und Doppelbelastung durch die (unbezahlte) Pflege von Kindern, Grosskindern, pflegebedürftige Angehörige, sowie das Haushalten sind eine Tatsache. Ohne diese geleistete Arbeit würde das System in Haushalten sowie auch in der ganzen Schweiz zusammenbrechen. Ausserdem sind Frauen* dadurch noch im Alter überdurchschnittlich von Armut betroffen, da ihre Rente kleiner ist, als die der Männer. Finanzielle Nachteile und Beeinträchtigung der beruflichen Karriere gehören zum Alltag. Ein weitere Forderung für, die der Frauen*streik einsteht, ist eine gerechte Elternzeitverteilung sowie Vaterschaftsurlaub.

Weiter sollen dem Sexismus und allen anderen Formen von Gewalt ein Ende gesetzt werden. Der Frau-en*streik Solothurn strebt eine Gesellschaft an, die auf Gleichstellung und Solidarität beruht. Dies soll für alle, unabhängig von Hautfarbe, Kultur, Herkunft, Religion, Nationalität, sexuellen Orientierung, Geschlechteridentität, Alter oder sozialen Stellung gelten.

Schweizweit haben sich motivierte Menschen fast aller Kantone dezentral zusammengeschlossen, um sich gemeinsam gegen diese Ungleichheiten zu wehren. Auch der Kanton Solothurn ist aktiv daran beteiligt und organisiert kantonale Aktionen. Motivierte und interessierte Köpfe aus verschiedensten Kantonsteilen, Gewerkschaften und Parteien treffen sich regelmässig, um den Frauen*streik auch im Kanton Solothurn voran-zutreiben, mit der Absicht in der Region auf Missstände aufmerksam zu machen. In Arbeitsgruppen, wie beispielsweise «Medienarbeit/Kampagne», «Solidarische Männer für streikende Frauen» oder «Fundraising» wird diskutiert, wie man sich im Kanton sichtbar dem nationalen Frauen*streik anschliessen kann.

Von Primarschullehrerinnen, über Bäuerinnen bis hin zu Pflegerinnen – gemeinsam wollen wir uns für Veränderungen im Kanton Solothurn einsetzen. Nach jahrhunderter langer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern kann es nicht sein, dass frau* im 21. Jahrhundert immer noch unter struktureller Diskriminierung leiden muss.

Auf der Kirchgasse in Olten ist am 14. Juni ab 10:00 Uhr ein tolles Rahmenprogramm geplant:
Grussbotschaften von Politikerinnen, PoetrySlam mit Lisa Christ, OpenMic, FrauenChorSingen, Musik den Sängerinnen aus der Region – Iandara & Elian Zeitel. Alle solidarischen Menschen sind willkommen!

ab 11 Uhr: verlängerte Mittagspause gemeinsames Essen mit Risotto (pink), Getränke und Kuchen oder eigenes Picknick (bitte das eigene Geschirr mitbringen)

14.30 Uhr: Auf nach Solothurn. Wir ziehen gemeinsam zum Bahnhof und nehmen den Zug 15.03 Uhr nach Solothurn.
Die Frauen* aus Olten und Grenchen werden willkommen geheissen auf dem Kreuzackerplatz in Solothurn.
15.24 Uhr: lauter Auftakt mit Trillerpfeifen, Pfannendeckeln, Trommeln und Singen.
16.00 Uhr: Demo durch die Altstadt Solothurn
ab 17.30 Uhr: zurück auf dem Kreuzackerplatz, mit Abschlussreden, Essen, Trinken, Konzerte mit Elena Gers-ter, Best Elle und vielen mehr – bis spät abends

Website frauenstreik2019.ch/solothurn/
Instagram @frauenstreik_kantonsolothurn
Facebook @FrauenstreikSO
Email frauenstreik.so@gmail.com