Zuerst das Interview mit dem umstrittenen konservativen Historiker Niall Ferguson, der die Klimabewegung als nebulöse Millionärsbewegung diskreditiert und verkündet, deren Ziele seien nicht greifbar. Beides Behauptungen, die sich im direkten Gespräch mit der Bewegung – oder mit Leuten, die tatsächlich etwas von der Sache verstehen – problemlos entkräften liessen. Dann, weiter hinten, nutzt Patrik Müller die Plattform der Meinungsseite für einen Beitrag darüber, wie sehr ihn all diese dauernden Weltuntergangsszenarien nerven. Das ist natürlich sein gutes Recht, aber auch er argumentiert mehrheitlich faktenfrei und vergleicht Äpfel mit Birnen, wenn er darauf verweist, dass wir ja immer noch super Trinkwasser haben und das Ozonloch sich seinerzeit doch auch überraschend ganz von selbst wieder geschlossen habe. Und im letzten Bund, quasi als Tüpfelchen auf dem i, wird in einer ganzseitigen Reportage mit dem unironischen Titel «Echte Kerle» Werbung gemacht für SUV-Pickups, die so gigantisch sind, dass sie in der Schweiz auf keinen Parkplatz passen. Zusammen ergibt das kein schönes Bild. Übrigens: am WEF hätte es auch Klimawissenschaftler gehabt, die nur zu gern ein Interview gegeben hätten. Und mit Herrn Ferguson hätte das OT dann über Geschichte sprechen können.

Leserbrief von Myriam Frey, Kantonsrätin und Präsidentin Grüne Region Olten

Myriam Frey Schär

Kantonsrätin und Präsidentin Grüne Region Olten