Grüne Region Olten kritisieren SBB-Entscheide
Die SBB haben in den letzten Tagen zwei Entscheidungen gefällt, die sich für den öffentlichen Verkehr in der Region Olten als gravierende Nachteile entpuppen. Dulliken muss weiterhin auf den Halbstundentakt warten, und die mehrmonatige Stilllegung des „Läufelfingerli“ wegen des Mangels an Lokführerinnen und Lokführern betrifft insbesondere Trimbach. Mit einem Schreiben an die SBB Region Mitte geben die GRÜNEN Region Olten ihrem Befremden über diese Entscheide Ausdruck.
Sobald der Eppenbergtunnel erstellt sei, würden die Haltestellen zwischen Olten und Aarau endlich den Halbstundentakt erhalten. So hiess es immer in den letzten Jahren. Nun wird im kommenden Dezember der Eppenbergtunnel in Betrieb genommen, aber Dulliken kann offenbar frühestens in vier Jahren mit dem Halbstundentakt rechnen (OT vom 27.8.). Als Begründung nennt die SBB Bauarbeiten in den aargauischen Bahnhöfen Mägenwil und Lenzburg, welche bedingen, dass die Züge dort die Geschwindigkeit reduzieren müssten, daher fehle die Zeit für den Halt in Dulliken. Für die GRÜNEN Region Olten ist eine solche Begründung nicht haltbar. Sie wissen um die Herausforderungen angesichts des dichten Fahrplans. Gleichwohl kann es nicht sein, dass die immer gleiche Haltestelle einer Gemeinde mit 5100 Bewohnerinnen und Bewohnern jahrelang links liegen gelassen wird. Allein ein Busersatz zwischen Dulliken und Däniken genügt als Ersatz nicht,
denn es geht auch um die Verbindungen in Richtung Olten und darüber hinaus. Die bestehenden Linienbusse der regionalen Verkehrsbetriebe bedienen bekanntlich den Bahnhof Dulliken nicht.
Auch der Entscheid, die S9 zwischen Sissach und Olten – das Läufelfingerli – während der nächsten dreieinhalb Monate einzustellen, weil es an Lokpersonal fehlt, stösst bei den GRÜNEN Region Olten auf Unverständnis. Offenbar wurde dieser Entscheid von der SBB weder mit dem Kanton Baselland noch mit dem Kanton Solothurn abgesprochen. Es würden Ersatzbusse zirkulieren, meldet die Bahn. Solche können vielleicht zwischen Sissach und Läufelfingen den Schaden in Grenzen halten, aber für Olten und Trimbach sind sie keine Alternative. Die Busverbindung über den Hauensteinpass dauert rund 20 Minuten länger, und das aufstrebende Quartier bei Trimbacher Bahnhof, das keinen Busanschluss hat, wird vom öffentlichen Verkehr abgekoppelt. Die Frequenz des „Läufelfingerli“ hat in den letzten Jahren erfreulicherweise zugenommen. Mit ihrem Entscheid vertreiben die SBB diese Passagiere wieder. Der private Motorfahrzeugverkehr wird ansteigen, obwohl in Stosszeiten die Strasse von Trimbach nach Olten regelmässig überlastet ist. Die GRÜNEN Region Olten verlangen, dass die Bundesbahnen beide Entscheidungen revidieren.