Thema war diesmal das natürliche Gestalten von Gärten und Nischen. Die Referentin Katja Sattler, Biologin und Fachfrau für naturnahen Garten- und Landschaftsbau, stellte gleich zu Beginn klar: Eigentlich wäre eine Exkursion das Richtige, um Natur mit allen Sinnen zu erleben und zu erfahren. Situationsbedingt verfolgten diesmal rund 20 Interessierte – teils ganze Familien vor einem Bildschirm – ihre Präsentation digital. Katja Sattler stellte ökologische Aufwertungsmassnahmen um die Gemeindehäuser Wölflinswil vor, welche auch auf den städtischen Raum übertragbar sind. Das Projekt wurde vom Kanton Aargau und der Bachmann Stiftung gefördert.

Bei der naturnahen Gestaltung eines Gartens, einer Balkonkiste oder einer anderen Ecke sei es wichtig, zunächst nicht zu viel zu wollen und mit kleinen Flächen zu starten, so Katja Sattler. Die gezeigten Beispiele bezogen vor allem die lokalen Gegebenheiten mit ein: ein trockenes, sonniges Plätzchen unter einem Vordach eignet sich für eine blühende Steppenbepflanzung mit einheimischen Stauden und Gräsern. Das bietet einen Blickfang fürs ganze Jahr und eine mineralische Mulchdecke reduziert die Bodenerosion wie auch den Pflegeaufwand. Um den häufig im Boden oder in Ritzen nistenden Wildbienen Platz zu schaffen, eignen sich Sandinseln oder mit Altholz und Steinen bestückte Bodenflächen. Das verhindert auch das Risiko, dass Katzen die Fläche zu attraktiv finden. Katja Sattler betonte die Bedeutung unversiegelter Flächen. Ein Kiesplatz – auch wenn er als Parkplatz dient – ist ökologisch viel sinnvoller als geteerte Plätze. Einerseits entsteht keine Hitzeinsel, andererseits können an den Rändern vielfältigste Pflanzen und Insekten gedeihen. Highlight war die Umnutzung einer wild überwucherten Gartenfläche, die mit einem Kastanienzaun hübsch eingerahmt und offiziell als «Schmetterlingszucht» beschildert wurde.

Yael Schindler Wildhaber, Gemeinderatskandidatin der Grünen, moderierte nach der Präsentation die lebendige Fragerunde. Bäume, die dem Klimawandel gewachsen sind und in einen kleinen Stadtgarten passen, waren gefragt, aber auch Tipps zur Fassadenbegrünung, Sickergruben, einheimischen Pflanzen und zu gut sortierten Gärtnereien waren gewünscht. Auch Balkone können und sollen gern naturnah bepflanzt werden: Hier brauchen die im Topf gesetzten Pflanzen einfach etwas mehr Zuwendung als direkt im Boden wurzelnde Gewächse.

Das ermutigende Fazit des Anlasses: Jeder Ort ist anders. Wenn man die lokalen Eigenheiten miteinbezieht, Vorhandenes stärkt und gezielt Akzente setzt, lässt sich oft viel mit relativ wenig Aufwand bewirken. Die Grünen Olten hoffen, dass der eine oder die andere inspiriert wurde, auf dem Balkon, im Garten oder ganz allgemein sich für mehr Natur im Siedlungsraum einzusetzen. Damit es in und rund um Olten noch grüner wird.