Ein zentraler Baustein im Kampf gegen Crack bleibt die Prävention. Doch Hellmüller betont, dass diese nicht nur auf Crack fokussiert sein sollte, sondern vor allem die allgemeine Resilienz junger Menschen stärken müsse. Wer früh lerne, Konflikte zu bewältigen und mit Rückschlägen umzugehen, sei weniger anfällig für Suchtverhalten.
Mit Endstation Crack ist Rahel Lenz ein eindringlicher Film gelungen, der die Realität einer unsichtbaren Szene in den Fokus rückt. Er zeigt, dass Crack kein Randphänomen mehr ist – weder in Olten noch anderswo. Doch wie die Gesellschaft mit diesem Problem umgeht, bleibt eine politische und soziale Herausforderung. Ob strengere Repression, kontrollierte Abgabe oder verstärkte Prävention der richtige Weg ist, wird weiterhin intensiv diskutiert. Mit den Konsumräumen der Suchthilfe Ost und der neuen Gassenarbeit sind wir in Olten aber gut aufgestellt weil fest steht: Wegsehen ist keine Lösung.
Veröffentlich am 11. März 2025 via olteneinfach.ch
Doch wie gravierend ist das Crackproblem in Olten wirklich? Ursula Hellmüller, Geschäftsführerin der Suchthilfe Ost, bestätigt: Crack hat sich in den vergangenen Jahren zur dominanten Droge in der Oltner Szene entwickelt. Allein 2024 ist der Konsum in den Räumen der Suchthilfe um rund 30 % gestiegen. In der Region Olten leben laut Hellmüller rund 30 regelmässige Konsument:innen.
Crack ist jedoch nicht nur in Olten ein Problem. Letzten Herbst machte die ausufernde Crackszene im Churer Stadtpark und in anderen Städten Schlagzeilen. In Chur fordert Stadtrat Patrik Degiacomi nun eine kontrollierte Abgabe von Kokain, um die Situation in den Griff zu bekommen – ein Vorschlag, den auch Ursula Hellmüller unterstützt. Der Hintergrund: Crack wirkt extrem aufputschend. Süchtige bleiben oft tagelang wach, vernachlässigen ihre Ernährung und verfallen schnell in einen kritischen körperlichen Zustand. Eine kontrollierte Abgabe könnte den Beschaffungsdruck lindern und den Betroffenen mehr Stabilität verschaffen – eine Voraussetzung, um sie für Therapien zu gewinnen.
Im Oltner Stadtbild bleibt die Crackszene Olten weitgehend verborgen. Mikrodeals und Konsum finden meist in der Suchthilfe oder im privaten Raum statt. Das hat laut Hellmüller auch mit der wirksamen Repression zu tun: In der überschaubaren Oltner Szene kennt die Polizei die Konsument:innen gut und greift gezielt ein, wo es nötig ist. Zudem trägt die aufsuchende Gassenarbeit dazu bei, Betroffene vor Ort zu unterstützen
Ein zentraler Baustein im Kampf gegen Crack bleibt die Prävention. Doch Hellmüller betont, dass diese nicht nur auf Crack fokussiert sein sollte, sondern vor allem die allgemeine Resilienz junger Menschen stärken müsse. Wer früh lerne, Konflikte zu bewältigen und mit Rückschlägen umzugehen, sei weniger anfällig für Suchtverhalten.
Mit Endstation Crack ist Rahel Lenz ein eindringlicher Film gelungen, der die Realität einer unsichtbaren Szene in den Fokus rückt. Er zeigt, dass Crack kein Randphänomen mehr ist – weder in Olten noch anderswo. Doch wie die Gesellschaft mit diesem Problem umgeht, bleibt eine politische und soziale Herausforderung. Ob strengere Repression, kontrollierte Abgabe oder verstärkte Prävention der richtige Weg ist, wird weiterhin intensiv diskutiert. Mit den Konsumräumen der Suchthilfe Ost und der neuen Gassenarbeit sind wir in Olten aber gut aufgestellt weil fest steht: Wegsehen ist keine Lösung.
Veröffentlich am 11. März 2025 via olteneinfach.ch