Das Räumliche Leitbild der Stadt Olten überzeugt die GRÜNEN Olten in vielen Teilen. Gleichwohl haben sie in der öffentlichen Konsultation zahlreiche Verbesserungsvorschläge eingebracht. Die GRÜNEN unterstützen ausdrücklich die fünf räumlichen Strategien und die sechs ausgewählten Fokusgebiete. Sie sind erfreut über die zahlreichen, konkreten „Hinweise zur Umsetzung“, welche der Entwurf des Räumlichen Leitbildes bereits enthält. Sie vermissen jedoch im gesamten Leitbild Aussagen zu den Schnittstellen mit den Nachbargemeinden. Die Ortsplanung darf an den Gemeindegrenzen keine Brüche erleiden.

Der Stadtrat setzt auf das Szenario „hohes Bevölkerungswachstum“: Das ist in den Augen der GRÜNEN falsch, sie plädieren für das mittlere Entwicklungsszenario. In Waldrandnähe in den Gebieten „Fustlig“ und „im Grund“ soll ausgezont werden: Hier braucht es grössere Waldabstände zu Gunsten der Biodiversität und der Erholungsqualität. Im Bornfeld darf keinesfalls weiter gebaut werden: Die dort vorgeschlagene „optionale Entwicklungsreserve“ ist zu streichen, sie widerspricht dem Raumplanungsgesetz. Das Potenzial für höhere Bauten insbesondere in den zentrumsnahen Gebieten soll genutzt werden, aber Hochhäuser über 30 Meter Höhe braucht Olten nicht. Sie tragen in der Regel nicht zur besseren Innenentwicklung bei. Ein wichtiges Entwicklungsgebiet ist die Stationsstrasse zwischen Steinacker und Bahnhof Hammer. Um die Möglichkeiten auszuschöpfen, muss der Freiverlad für Bahngüter verlegt werden.

Insgesamt ist das Leitbild in seinen Aussagen zu Mobilität und zum Siedlungsraum stark, jedoch weit weniger griffig, wenn es um die Areale ausserhalb der Bauzonen geht. Darum schlagen die GRÜNEN einen zusätzlichen Leitsatz „Landschaft“ vor, zudem ein neues Kapitel „Wald“. Bisher werden unter dem Titel „Freiraum und Landschaft“ viele Dinge vereint, die separat bearbeitet werden müssen: Landschaft einerseits, die Aussenflächen im Siedlungsgebiet andererseits. Und letztere müssen differenzierter als bisher analysiert werden: Auf zweckgebundenen Aussenräumen wie Sportplätze, Schulanlagen, Spitalareal und Friedhof sind die Handlungsansätze ganz andere als in frei nutzbaren Grün- und Erholungsflächen sowie in Arealen von hohem ökologischem Wert. Die GRÜNEN bringen zahlreiche Vorschläge ein, wie entlang der Flussufer, aber auch innerhalb des bebauten Gebietes, die Ökologie und die Biodiversität verbessert werden können.

Die Stellungnahme im Detail

Felix Wettstein

Projektverantwortlicher Räumliches Leitbild der GRÜNEN Region Olten, Nationalrat