Für mich und wohl für alle Schweizer und Schweizerinnen steht doch das Leben eines Menschen an erster Stelle. Auch laut der Menschenrechtskonvention (Artikel 3, Recht auf Leben und Freiheit) hat jeder Mensch ein Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit. Argumente der Gegner besagen, dass die Kriegsgeschäfte-Initiative der Wirtschaft und den KMU (nur solche, die mehr als 5 Prozent mit Kriegsmaterial erwirtschaften) schade. Aber das spielt meiner Meinung nach eigentlich gar keine Rolle, denn das Verhindern von menschlichem Leid soll immer an oberster Stelle stehen. Je weniger Geld in diese tödliche Industrie fliesst, desto geringer die Waffenproduktion und desto weniger Menschen sterben oder müssen flüchten. Ist es ethisch vertretbar, dass die Schweizerische Nationalbank im ersten Halbjahr 2019 1,5 Milliarden Dollar in Atomwaffenproduzenten investierte? Ist es ethisch korrekt, dass die Schweizer Pensionskassen jährlich zirka 4 Milliarden (Schätzung) in Kriegsmaterialproduzenten investieren? Ist es ethisch korrekt, dass 2018 die Schweiz, also pro Einwohner, 1044 Dollar in Unternehmen, die Atombomben herstellen, investierte? Damit liegt die Schweiz international auf Platz 2 (gerade hinter den USA)! Das ist unser Geld, und wir können mitbestimmen, was damit passiert. Kein Schweizer Geld für die Kriege dieser Welt. Wir müssen unserer humanitären Tradition gerecht werden. Darum braucht es unbedingt ein Ja zur Kriegsgeschäfte-Initiative.

Lea Bégue, Co-Präsidentin Junge Grüne Olten

Aus dem Oltner Tagblatt vom 11.11.2020, Diverse Artikel zur Abstimmung über die Kriegsgeschäfte- Initiative der GSoA